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Du als Actionfigur und bald als Deepfake unterwegs?


Published on 04/09/2025from HORST TISSON
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Ein KI-Trend jagt den nächsten. Die KI-Welt dreht sich unfassbar schnell und immer wieder ploppen im Netz neue Möglichkeiten auf, die den User faszinieren und KI zum lustigen Erlebnis werden lassen.

 

Der neueste Trend: erstelle Deine eigene Actionfigur in einer Verpackung und versehe sie mit Zubehör, das Dich charakterisiert und Deinen Job beschreibt. 

 

Es ist so einfach: Am Anfang steht der Prompt und der könnte so aussehen:

 

„Ein Porträt-basiertes 3D-Render einer verpackten Actionfigur namens ‚Rudi, der Programmierer‘, basierend auf dem hochgeladenen Foto. Die Figur trägt Jeans, ein weißes T-Shirt und hält in den Händen ein Laptop und ein Mobiltelefon. Er repräsentiert den typischen IT-Spezialisten. Die Verpackung ist im Retro-Stil gestaltet, mit knalligen Farben, Pixelgrafiken, Tech-Symbolen und der Aufschrift ‚ACTION FIGURE – RUDI‘. Die Szene ist in Studioqualität ausgeleuchtet, mit realistischen Schatten und in hochdetaillierter 4K-Auflösung gerendert.“

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Rudi der Programmierer

Das Netz ist überflutet von Actionfiguren, jeder zweite LinkedIn-Beitrag auf meiner Wall zeigt einen neuen Hero und zugegeben, das ist echt eine witzige Sache. Ein wenig nüchterner betrachtet, ist es aber keine so gute Idee, sein eigenes Portrait bei einem frei verfügbaren Open-Source-Modell hochzuladen. Ich erkläre euch gerne, warum das so ist. 

 

Das Problem liegt wie so oft bei den Punkten Datenschutz, Kontrolle und Sicherheit!

 

Was passiert mit meinem hochgeladenen Bild?

Fakt ist, dass man das nicht weiß. Man kann nicht sagen, ob das Bild zum Beispiel gespeichert wird, ob es für das Training zukünftiger Modelle verwendet oder auch mit anderen Daten verknüpft wird. Ein Missbrauch ist somit nicht ausgeschlossen. 

 

Die Intransparenz des Modells macht das Hochladen riskant!

Der Quellcode ist nicht einsehbar, wir wissen nicht, wie das Modell genau funktioniert und was im Hintergrund geschieht. Wird das Bild zur Erstellung einer Face-ID-Datenbank genutzt oder könnte es mit Deepfakes verknüpft werden?

 

Datenschutzverstöße sind das Risiko!

Biometrische Daten wie die von Gesichtern sind sensibel und unterliegen zum Beispiel dem DSGVO. Lade ich sie hoch, könnte der Dienst diese sensiblen Daten nutzen, ein Verlust der Kontrolle ist das Risiko.

 

Dein Gesicht im nächsten KI-generierten Bild!

Das ist auf jeden Fall denkbar. Hochgeladene Daten können für Trainingszwecke und zur Optimierung von Modellen genutzt werden. So ist es in den AGBs meistens niedergeschrieben. Dein Gesicht könnte in einem KI-generierten Bild auftauchen und es könnte - ohne Deine weitere Zustimmung - zur Verbesserung von Gesichtserkennung oder ähnlichem beitragen. 

 

Profiling und Überwachung

Es ist absolut denkbar, dass Dein Gesicht mit anderen Online-Aktivitäten verknüpft wird (z.B. über Metadaten oder Accountverknüpfung). Profiling in Bezug auf Werbung und politische Analysen könnten die Folge sein, Überwachung und im schlimmsten Fall Identitätsklau. 

 

Was kann man dagegen tun? 

Der Spielverderber-Ratschlag ist, bei derartigen Aktionen nicht mitzumachen, so lustig das auch zu sein scheint. Behalte, soweit es geht, die Macht über deine persönlichen Daten!